Überwintern im City Sporthafen Hamburg stand an, als erstes galt es für ein warmes Schiffchen zu sorgen. Bei 50 Cent die Kilowattstunde kam ein günstiger Heizlüfter nicht in Frage und bei unserer modesten Schiffsgröße sollte eine Dieselstandheizung die beste Lösung sein. Mit viel Mühe und Sorgfalt bauten wir eine Eberspächer D2 Airtronic ein. Ein Seglerkollege kommentierte mitleidsvoll “Eberspächer? Hatte ich auch, nur Ärger – bin auf China umgestiegen, alles gut!”. Den Kommentar setzten wir mal auf “IGNORIEREN”. Nach dem fünften Startversuch (laut Bedienungsanleitung “normal” bei Erstinbetriebnahme) und reichlich Qualm sprang das gute Stück an und es wurde richtig schön warm an Bord. 3 Stunden später der erste Ausfall, nach Austausch der Dieselfilter und mehreren Startversuchen (und wieder reichlich Qualm) konnten wir eine erneute erfolgreiche Zündung melden. Leider funktionierte die Thermostatsteuerung nicht, hierzu wurde ein externer Temperaturfühler benötigt und es wurde mächtig heiss im Boot … na ja, besser 30 als 5 Grad. Nach durchforsten des Internets die Erleuchtung auf Youtube … das gute Teil hat einen internen Temperaturfühler, man muss nur die Ansaugluft aus dem Innenraum des Schiffs nehmen. Nach studieren des Schaltplans schnell 2 Kabel kurzschliessen und yes (!), jetzt lies sich auch die Leistung regulieren. Kein Wort davon in der Bedienungs & Installationsanleitung, na klar – man will ja Zubehöhr verkaufen! 48 Stunden der nächste Ausfall … viel Qualm das sogar ein Ruf nach der Feuerwehr laut vom Steg ertönte … so langsam dämmerte es und der Spruch vom Kollegen mit “nur Ärger” kam wieder hoch. Auf Amazon bot die Firma Frantools aus Bremen ein komplettes chinesisches Heizungsset für 129 Euros an. Lieferung erfolgte in nur 36 Stunden und das zwischen Weihnachten und Silvester – gutes Omen.
Wieder fiel die Eberspächer aus, let’s go for China – nur 3 Stunden dauerte die Installation! Die Chinesen haben auch perfekt die Anschlüsse kopiert, so das wir nur die Heizungen tauschen mussten. Erster Startversuch, sofort die Zündung – kein Wölkchen entstand, selbstverständlich mit einem externer Temperaturfühler in der Steuerung und sogar einer Fernbedienung!
Fazit: die China Heizung brachte uns ohne Ausfall und Rauchzeichen durch den Winter, das ganze für einen Achtel des Preises und der Hammer … dachte Eberspächer wäre “Made in Germany” – weit gefehlt, sie produzieren ihre Teile mittlerweile auch in Shanghai *lol.
Zumindest haben wir wieder dazu gelernt!
